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Grasmilben beim Hund ᐅ Erkennen und behandeln | Tipps

Lesezeit: 5 min
Grasmilben

Grasmilben verursachen nicht nur beim Menschen unangenehmen Juckreiz, auch unsere Vierbeiner sind vor den Bissen der kleinen Milbentierchen nicht gefeilt.

Lesen Sie bei uns alle Informationen über Grasmilben, die Behandlung von Grasmilbenbissen und wie Sie die kleinen Plagegeister aus Ihrem Garten vertreiben können.

Was sind Grasmilben?

Grasmilben Verbreitung

Grasmilben, auch bekannt als Herbstmilben, Graslaus, Heumilben oder Erntemilben sind knapp zwei Millimeter große, achtbeinige Insekten aus der Familie der Spinnentiere. Die Larven gehören der Familie der Parasiten an, sie befallen sowohl Menschen, als auch Tiere und ernähren sich von deren Lymphflüssigkeiten bzw. dem Zellsaft.

Die kleinen Insekten leben in und auf der Erde, bevorzugt halten sie sich auf Grashalmspitzen auf. Von Frühjahr bis Herbst halten sie sich oberirdisch auf und gehen über die Beine von Säugetieren auf ihren Wirt über, um sich dort festzubeißen.

Befall mit Grasmilben erkennen – Symptome und Anzeichen

Den Biss von einer Grasmilbe zu erkennen kann mitunter schwierig sein. Zum einen sind die Larven nur 0,2 bis 0,3 Millimeter groß und somit mit bloßem Auge kaum sichtbar, zum anderen können die Bisse leicht mit den Bissen von Bettwanzen oder Flöhen verwechselt werden.

Ob Ihr Hund oder Ihre Katze befallen sind verrät ein präziser Blick aufs Fell. Voraussetzung hierfür ist jedoch ein helles und nicht zu langes Haarkleid. Wenn Sie auf der Haut des Tiers orange oder rötliche Verkrustungen befinden, kann dies ein Zeichen für die Milben sein.

Bei langem oder dunklem Fell hilft ein dicht gezinkter Kamm oder idealerweise ein Flohkamm. Legen Sie ein weißes Tuch unter das Tier und streichen mit dem Kamm gegen die Wuchsrichtung. Schütteln Sie den Kamm anschließend über dem Tuch aus. Auch hier verraten entsprechend verfärbte Partikel Grasmilben.

Insbesondere folgende Partien werden von den Milben gerne befallen:

  • Pfote, Zehen und deren Zwischenräume
  • Augenlider und Ohrbereich
  • Brust und Bauch
  • Schwanzwurzel

Weitere Symptome für einen Milbenbefall sind Juckreiz und wiederholtes und exzessives Lecken und Knabbern an bestimmten Körperstellen.

Ob Ihr Garten mit Grasmilben befallen ist erkennen Sie relativ einfach anhand des folgenden Tests:

Legen Sie bei trockenem und sonnigem Wetter ein weißes Tuch oder Blatt auf den Rasen und lassen es liegen. Die weiße Fläche zieht die Larven an und lockt sie direkt auf das Tuch.

Wenn Sie anschließend orange oder rötlich gefärbte Flecken auf dem Tuch vorfinden, können Sie davon ausgehen, dass hier Grasmilben am Werk waren.

Was kann man bei einem aktiven Befall tun?

Der Biss der Grasmilbe ist tückisch, denn im Gegensatz zu vielen anderen Parasiten machen sich Symptome wie Juckreiz nicht sofort, sondern erst bis zu einem Tag später bemerkbar. Grund hierfür ist das Sekret der Milben, welches durch den Biss übertragen wird.

Anschließend bilden sich kleine Quaddeln und Rötungen. Das unangenehme Jucken und Kratzen kann bis zu einer Woche anhalten. Besonders häufig sind Kniekehlen, Hautfalten oder Fesseln befallen. 

Bisse und Stiche von Grasmilben behandeln

Grundregel Nr. 1 für eine schnelle Heilung lautet: Nicht Kratzen, andernfalls riskieren Sie Entzündungen und Schwellungen! Bei Hunden und Katzen, welche die Stellen besonders stark bearbeiten hilft kurzzeitig eine Halskrause.

Behandeln Sie die Stelle anstatt dessen mit hochprozentigem Alkohol oder Desinfektionsspray, dies beugt zusätzlich einer Infektion vor.

Bei besonders starken Hautreaktionen bleibt nur der Gang zum Tierarzt, der im Zweifelsfall eine kortisonhaltige Salbe verschreibt.

Sofern ein Befall klar erwiesen ist, sollte aber nicht nur das Tier selbst behandelt werden, sondern auch die Decken, Kissen und Spielzeuge.

Mittel gegen Grasmilben bei Hunden und Katzen

Für eine effektive und zügige Regeneration bietet der Handel auch spezielle Produkte zur Behandlung eines Grasmilbenbefalls.

So können etwa Grasmilben-Sprays, welche vor dem Spaziergang auf das Tier aufgetragen werden, vor den lästigen Quälgeistern schützen. Aber auch bei einem aktiven Befall unterstützen die Sprays die Abtötung der Milben und die Regeneration der Haut.

Auch Produkte mit Lavendel- und Nacktkerzenöl beruhigen die strapazierte Haut und lindern Juckreiz. Anti-Grasmilben-Sprays mit diesen Inhaltsstoffen punkten daher gleich Zweifach.

Den gleichen Ansatz haben spezielle Shampoos, welche juckreizlindern und pflegend wirken. Viele Shampoos enthalten Inhaltsstoffe wie Aloe Vera oder Kokosöl und sind pH-neutral.

Daneben bietet der Fachhandel noch sogenannte Kontakt-Antiparasitikums, welche Inhaltsstoffe wie beispielsweise Fipronil enthalten. Der Wirkstoff greift sofort in das Nervensystem der Grasmilbe ein und sorgt dafür, dass der Parasit abstirbt.

Daneben gibt es auch Mittel auf homöopathischer Basis, welche den Vorteil bieten, ohne Nebenwirkungen auszukommen.

Gibt es wirksame Hausmittel zur Bekämpfung?

Grasmilben Hausmittel

Aber auch Hausmittel können bei Juckreiz und Hautproblemen, welche durch Milbenbissen hervorgerufen werden helfen. So lindert beispielsweise der Saft einer aufgeschnittenen Zwiebel oder Zitronensaft Jucken und den Drang zu Kratzen.

Auch Kokosöl kann sowohl vorbeugend, als auch bei der Behandlung der Bisse gute Dienste leisten. Dank der enthalten Laurinsäure bleiben Insekten fern, zudem werden bereits am Tier befindliche Milben und Larven abgetötet.

Einen ähnlichen Effekt sollen Schwarzkümmelöl erzielen. Wer sein Tier täglich mit ein paar Tropfen des wertvollen Öls supplementiert soll es vor einem Milbenbefall schützen können. Auch ein paar Tropfen im Fell des Hundes, aufgetragen direkt vor dem Spaziergang, vertreiben lästige Milben.

Wie kann man einem Befall von Grasmilben vorbeugen?

Da sich Milben gerne in hohen Gräsern aufhalten können Sie direkt an der Basis des Übels ansetzen, indem Sie bei Spaziergängen hohe Gräser vermeiden. Kontrollieren Sie zusätzlich nach jedem Spaziergang Ihr Tier auf Anzeichen von Milbenbissen. Zudem sollte der Schlafplatz Ihres Hundes sollte in regelmäßigen Abständen in der Waschmaschine gewaschen werden.

Vorbeugend hilft es auch, die Pfoten, Beine, Brust und Bauch des Tieres nach jedem Spaziergang mit lauwarmem Wasser abzuspülen. Ein besonderes Augenmerk ist hierbei auf die Zehen und die Zehenzwischenräume zu richten.

Spot-ons und Sprays zur Prophylaxe bei Tieren

Wie bereits oben erwähnt hält der Handel nicht nur Produkte zur Bekämpfung von Grasmilben, sondern auch zur effektiven Vorbeugung bereit.

Hier haben Sie die Wahl zwischen Spot-ons, welche in den Nacken des Tieres aufgetragen werden und mit speziellen Inhaltsstoffen Grasmilben abschrecken und Sprays, welche direkt auf das Fell des Tieres gesprüht werden.

Grasmilben im Garten vorbeugen

Damit sich die kleinen Tierchen nicht in Ihrem Garten breit machen sollten Sie darauf achten, Ihren Rasen zu pflegen und regelmäßig das Gras zu mähen.

Sofern Sie bereits Milben in Ihrem Garten haben, sollten Sie Ihren Rasen jede Woche mähen und den Abfall nicht im eigenen Komposthaufen entsorgen.

Auch vertikutieren hilft, denn Moos zieht Milben geradezu magisch an. Da Milben kein Wasser mögen ist es ebenso ratsam, den Rasen wiederholt zu bewässern, hierdurch zwingen Sie die Milben, sich zurück in den Boden zu verziehen.

Neben meinem Studium der Biologie verdiene ich mir mein Geld als Hundesitterin. Hunde und Katzen begleiten mich schon mein ganzes Leben. Aktuell leben ein Labrador und zwei Katzen in meinem Haushalt. Hier auf Tierliebe.com schreibe ich regelmäßig über alle möglichen Themen rund um Hunde und Katzen.

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