Katzenschnupfen kannten schon unsere Großeltern – erinnern Sie sich noch an den Spruch: „Katzenpruschten bringt ander Wetter“? Es ist ja auch drollig, wenn der Mieze ein Grashalm an der Nase kitzelt. Wenn sie aber ständig niesen muss und auch sonst geschwächt wirkt, können das Anzeichen für eine schwerwiegende Erkrankung sein, den Katzenschnupfen.
Was ist Katzenschnupfen?
Generell werden verschiedene Erkrankungen der Atemwege und Schleimhäute im Kopfbereich einer Katze als Katzenschnupfen bezeichnet. Der Begriff Katzenschnupfen ist jedoch eine recht beschönigende und verallgemeinernde Bezeichnung für eine infektiöse Erkrankung bei Katzen, die unter Umständen tödlich enden kann. Es ist eine weitverbreitete Krankheit, die in unterschiedlicher Intensität auftreten kann.
Symptome und Anzeichen erkennen
Wie auch bei Menschen, können die Anzeichen von Katzenschnupfen von Katze zu Katze sehr individuell ausgeprägt sein. In den meisten Fällen leiden die Tiere unter einem hellen Ausfluss aus der Nase und geröteten Augen. Augen und Nase der Katze können aber auch mit zähem Ausfluss verklebt sein, die Tiere können husten, bekommen schwer Luft, niesen und haben stark entzündete Augen. Nicht selten verweigern Katzen in diesem Zustand jegliche Nahrung. Besonders bedrohlich ist dieses Stadium des Katzenschnupfens bei Kitten, deren Abwehrkräfte ohnehin noch nicht komplett ausgebildet sind.
Dauer und Verlauf – tödlich oder heilbar?
Aufgrund der unterschiedlichen Erreger verläuft die Erkrankung sehr unterschiedlich. Katzenschnupfen bricht in der Regel fünf Tage nach der Infektion aus und zeigt sich zunächst durch allgemeines Unwohlsein. Zeigt Ihre Katze typische Symptome von Katzenschnupfen, ist es sehr ratsam, schnellstens einen Tierarzt aufzusuchen. Dieser kann durch eine gründliche Untersuchung feststellen, was der Katze fehlt und geeignete Therapien erstellen.
Durch die Gabe der entsprechenden Medikamente ist Katzenschnupfen bei sonst gesunden Tieren heilbar. Allerdings empfiehlt es sich bei Kitten, also Katzen, die jünger als drei Monate sind, und älteren Tieren schnell mit einer Behandlung zu beginnen, da diese Tiere besonders anfällig sind. Durch das noch nicht voll ausgebildete bzw. geschwächte Immunsystem kann in diesen Fällen Katzenschnupfen tödlich verlaufen. Bei trächtigen Katzen kann es durch die Erkrankung zu Fehlgeburten kommen.
Welche Ursachen hat Katzenschnupfen?
Eine Vielzahl von Erregern sind für Katzenschnupfen verantwortlich. Hauptverursacher sind Herpesviren und Caliciviren. Oft sind außerdem Bakterien wie Chlamydien beteiligt. Dadurch ist diese Erkrankung auch hoch ansteckend. Die Viren verbleiben im Körper und werden dadurch ein Leben lang ausgeschieden. Durch Niesen breitet sich feinster Sprühnebel aus, der Bakterien enthalten kann, die für eine gewisse Zeit auch außerhalb des eigentlichen Wirtes aktiv bleiben.
Legt sich dieser Sprühnebel z.B auf Futter oder Gegenstände nieder, mit denen andere Katzen in Berührung kommen, kann es bei den Tieren zu der gefährlichen Infektion kommen. Gelegentlich können bakterielle und virale Infektionen zeitgleich auftreten.
Wie ansteckend ist Katzenschnupfen überhaupt?
Ähnlich dem Schnupfen bei Menschen, können sich Katzen auch durch den Kontakt untereinander anstecken. Die Verbreitung der Erreger erfolgt meistens über Körperflüssigkeiten. Da die Erreger sehr aktiv sind, besteht unter Katzen ein sehr hohes Ansteckungsrisiko. Gefährdet sind insbesondere Kitten, ältere Katzen und Streuner. Katzen, die mit vielen Artgenossen zusammenleben, haben ebenfalls ein höheres Ansteckungsrisiko als die einzelnen Stubenkatze.
Der virale Katzenschnupfen wird nicht von der Katze auf den Menschen übertragen, bei der bakteriellen Form, die durch Chlamydien hervorgerufen wird, kann ein gewisses Restrisiko bestehen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie bei einer Erkrankung Ihrer Katze auf eine ausreichende persönliche Hygenie achten. Nach jedem Kontakt mit dem Tier oder beispielsweise dem Futternapf ist Händewaschen oberstes Gebot.
Katzenschnupfen behandeln – Das sollten Sie wissen
Wie bei allen Krankheiten ist es wichtig, das Sie Ihrem Stubentiger Linderung verschaffen. Sind die Atemwege der Katze betroffen, können Sie versuchen, sie entsprechende ätherische Öle inhalieren zu lassen, zum Beispiel Kamillenöl. Zur Krankenpflege gehört auch, dass Sie Ausfluss sorgfältig beseitigen und Nase und Augen sauber halten.
Zeigt das Tier Appetitlosigkeit, versuchen Sie, es mit besonders leckerem Futter zum Fressen zu motivieren. Das Leckerli regt hier vielleicht eher zur Nahrungsaufnahme an als das normale Futter. Hat das Tier durch Entzündungen in Maul und Rachen Schluckbeschwerden, bieten Sie möglichst weiches Futter an. Versuchen Sie bei Verweigerung von Wasser die Flüssigkeitszufuhr mit einem Fläschchen: Die Katze hat Durst, das Schlucken ist jedoch schmerzhaft.
Wie bei allen Erkrankungen ist es wichtig, dem kleinen Patienten viel Ruhe zur Genesung zu gönnen. Freigänger sollten in der Zeit weitestgehend im Haus gehalten werden.
Tierarzt – Medikamente und Antibiotika
Wird bei Ihrer Katze Katzenschnupfen diagnostiziert, wird der Tierarzt eine Therapie mit Breitband-Antibiotika, antiviral wirkenden und unter anderem das Immunsystem anregenden Proteinen und gegebenenfalls lokal angewendeten bakteriostatischen Medikamenten einleiten. Diese hemmt die Verbreitung von Viren und Bakterien und damit die Auswirkungen der Krankheit. Um eine Medikation festlegen zu können, müssen eine Blutprobe und Abstriche von Zunge, Augen und Bindehaut entnommen werden, um den Erreger zu ermitteln und Krankheiten mit ähnlichen pathologischen Ausprägungen auszuschließen, wie etwa Allergien oder Asthma.
Hat Ihre Katze längere Zeit keine Flüssigkeit zu sich genommen, kann es sinnvoll sein, eine Infusion zu verabreichen. Das ist allerdings ein schon sehr weit vorgeschrittenes Stadium der Erkrankung, das vermieden werden sollte. Bieten Sie Ihrer Katze ausreichend Wasser, gewohnte Nahrung und Ruhe. Stress sollte unbedingt vermieden werden, da dieser das Immunsystem nur unnötig belastet.
Bei einem normalen Krankheitsverlauf sollte Ihre Mieze innerhalb einer Woche wieder auf den Pfoten sein.
Hausmittel – Das können Sie als Katzenbesitzer tun
Wir kennen es ja auch von uns Menschen. Haben wir eine Erkältung, wollen wir unsere Ruhe und unser Bett. Unseren Samtpfoten ergeht es nicht anders. Ein ruhiges Plätzchen, Wärme und kein Stress trägt positiv zur Gesundung bei.
Will die Katze nicht trinken, kann es helfen, ihr frisch gekochte Hühnerbrühe anzubieten. Dabei sollten Sie allerdings darauf achten, dass diese ohne Salz und Gewürze gekocht ist. Daher sollten Sie keine Instantbrühen aus dem Supermarkt verwenden da diese zu salzig für Katzen sind. Einige Katzenbesitzer haben auch positive Erfahrungen mit Salbeitee gemacht, der gleichzeitig noch beruhigend auf die Atemwege wirkt.
Katzenschnupfen mit Impfungen vorbeugen?
Wie bei allen Krankheiten gilt auch hier – Vorbeugung ist besser als heilen. Katzenschnupfen gehört zu den Erkrankungen, gegen die es wirkungsvolle Impfungen gibt. Ab einem Alter von neun Wochen kann man Kätzchen impfen lassen. Die Impfung bei den Jungtieren erfolgt in zwei Stufen, die erste mit neun Wochen, die zweite Impfung erfolgt dann drei Wochen später.
Diese Impfung hilft dem Immunsystem, sich vor den Erregern des Katzenschnupfens zu schützen und sollte, damit der Schutz erhalten bleibt, jährlich wiederholt werden. Insbesondere Freigänger, die ihren Artgenossen begegnen bzw. Tiere, die mit anderen Katzen zusammenleben, sollten regelmäßig geimpft werden. Eine Impfung trägt zur Gesunderhaltung und zum Wohlbefinden Ihrer Katze bei.
Kosten der Immunisierung
Die Kosten für eine Immunisierung gegen Katzenschnupfen können stark variieren. Die Grundimpfung für Katzenjunge erfolgt in zwei Schritten, einmal im Alter von neun Wochen, die zweite Impfung, die für die Grundimmunisierung zwingend notwenig ist, erfolgt dann drei Wochen später. Je nach Terarzt fallen die Kosten für eine Impfung recht unterschiedlich aus. Es spielt allerdings auch eine Rolle, ob es sich um eine reine Stubenkatze handelt, oder um einen Freigänger.
Wird die Katze ausschließlich in der Wohnung gehalten, ist die Immunisierung nur gegen den Schnupfen alle zwölf Monate notwendig. Die Kosten dafür bewegen sich zwischen 25 Euro und 35 Euro. Anders ist es, wenn es sich um einen kleinen Streuner handelt. In diesem Fall greift eine Kombinationsspritze. Neben der Immunisierung gegen den Schnupfen erfolgt auch eine Immunisierung gegen FELV und Tollwut. Die Tierärzte berechnen dafür zwischen 80 Euro und 100 Euro.